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Donnerstag, 18. August 2022
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Im «Tages-Anzeiger» lese ich über das tragische Schicksal von blutjungen russischen Soldaten, die im Ukrainekrieg gefallen sind.
Der Titel lautet: «Diese Teenager starben für Putin auf dem Schlachtfeld». Wir leiden in Wort und Bild mit, wie... weiterlesen
TV: «Outland – Planet der Verdammten» In einer nicht näher definierten Zukunft wird Marshal William O’Niel (S. Connery) zu einer Bergbaustation auf dem Jupitermond Io versetzt. Dort kommt er schon bald einem Drogenhandel auf die Spur, in den... weiterlesen
Warum der Mann auf allen Vieren geht und warum er eine Maske trägt, will mein Zweijähriger wissen, als wir letzten Samstag Vormittag am Limmatquai spazieren. Noch eine Sache treibt den Kleinen um: «Hat der Mann vergessen, ein Unterhösli.. weiterlesen
Im 15. Jahrhundert von Fernhändlern als Gesellschaft zum Notenstein gegründet, ist die IHK heute das führende Wirtschaftsnetzwerk der Ostschweiz. Vergangenen Mittwoch wurde Geburtstag gefeiert.
Heerbrugg Mit 555 Jahren ist die IHK St.Gallen Appenzell die älteste Handelskammer der Schweiz und hat darum allen Grund zum Feiern. Über 600 geladene Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft sind gekommen, um sich über die neuesten Zahlen und Prognosen der Ostschweiz zu informieren. Wenn die IHK St.Gallen-Appenzell zur Generalversammlung lädt und dazu ein grosses Fest feiert, sind Struktur und Information Ehrensache.
Begeisterte Unternehmer aus dem Dreiländereck haben den Termin der Ostschweizer Wirtschaft zum Anlass genommen, zu networken. Die neue Produktionshalle der SFS Group Schweiz AG, bestuhlt von den Lehrlingen, war Treffpunkt der innovativen Rheintaler Unternehmen. Doch weil es in der Ostschweiz so schön ist und man hier auch gerne arbeitet, sind auch zahlreiche Interessierte aus anderen Kantonen angereist. Gleich zu Beginn hätte es Roland Ledergerber, der Präsident der IHK St.Gallen-Appenzell nicht besser auf den Punkt bringen können, als einleitend zu erinnern: «Die Geschichte der IHK St. Gallen-Appenzell gründet im Leinwandhandel. Bereits im 13. Jahrhundert handelten St. Galler Kaufleute mit Leinen, dem weissen Gold, bis nach Spanien und Portugal. Inzwischen kennt man uns auf der ganzen Welt».
Der Fokus der Veranstaltung solle jedoch in der Gegenwart sein und nicht in der Vergangenheit, denn man habe das Jubiläum unter das Motto «Raum für Wirken und Wandel » gestellt. Daher wurden die Stärken der Ostschweizer Industrie- und Handelsunternehmen sogleich in den Mittelpunkt gestellt. Als Bühnengäste konnten Christoph Mäder (Präsident economiesuisse), Martin Hirzel (Präsident Swissmem) und Urs Kaufmann (Vorstandsmitglied Schweizerischer Arbeitgeberverband) begrüsst werden. Ein starkes Trio mit regionalem Fokus, das sich einen Schlagabtausch an Komplimenten für die Ostschweiz lieferte. So betonte Urs Kaufmann gleich zu Beginn: «Die Stärken der Ostschweiz sind die Pendler, hier ist man bodenständig und lebt eine spezielle Kultur. Die Nähe zwischen Führungsspitze und Mitarbeiter ist hier einzigartig. Vielleicht ist das auch das Erfolgskonzept in dieser Region». Es sei die schöne Landschaft, welche die Menschen hier präge, betonte Christoph Mäder, anders könne man sich das nicht vorstellen. Zudem habe die Ostschweiz eine der besten Wirtschaftsuniversitäten Europa und diese trage zur grossen Qualität der Region bei. «Kein Tesla fährt ohne Schweizer Industrie», warf Martin Hirzel ein und betonte weiter: «Nicht die Politik hat uns aus der Corona Krise geholfen, sondern die Industrie. Denken Sie nur einmal an das ganze Abfüllen der Impfdosen, an die Lagerung, das Fertigen von Spritzen und Mundschutz. Das alles verdanken wir der Industrie, nicht der Politik». Ein grosser Applaus war schliesslich der Lohn für diese treffsichere Analyse.
Als grossartiger Markt wurde die EU bezeichnet, die dem rohstoffarmen Binnenland Schweiz entgegen kommt. Immerhin fliessen 64 Prozent aller Ostschweizer Industrieexporte nach Europa. Diese enge wirtschaftliche Verflechtung ist für die Ostschweiz ein riesengrosser Vorteil. Jetzt seien aber Lösungsansätze gefragt, um weiterhin gross im Markt mitmischen zu können, appellierte Roland Ledergerber, PräsidentIHKSt. Gallen-Appenzell,andie Politik. Der Bundesrat sei jetzt in der Pflicht, die Zeit dränge, er müsse liefern. Energie im Fokus Neben dem leidigen AHV Thema konnte die IHK Generalversammlung schliesslich das Topthema «Energie» anschneiden. Was bisher immer unbegrenzt zur Verfügung war, scheint langsam knapp zu werden. Egal, ob Elektrizität, Öl, Benzin oder Gas. Wer glaube, dass Putin im kommenden Winter genügend Gas liefere, wird sich wundern, hiess es ganz ohne Optimismus. Dennoch, die lückenlose Energieversorgung der Schweiz zu international marktfähigen Preisen muss weiterhin sichergestellt werden. Autark könne man nicht sein, man brauche dazu die EU. Daran hat Christoph Mäder ungeschont erinnert. Zwar setzen zahlreiche Unternehmen, wie Gastgeber SFS Group Schweiz AG auf Solarpanele auf allen Betriebsdächern, doch das würde nicht reichen. «Das erste, was sie abschalten, sind die Industriebetriebe, dann die Kleinunternehmen und erst am Schluss Krankenhäuser und Haushalte», ist sich Urs Kaufmann sicher und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund.
Neben wirklich spannenden und innovativen Gesprächen auf und neben der Bühne konnte an dieser Generalversammlung zudem der Jahresbericht 2021 von den anwesenden Stimmberechtigten einstimmig beschlossen werden. Anschliessend wurden die Gäste zu einem «Super Apero Riche» geladen. «Super», schmunzelte Roland Ledergerber, dass es nun endlich etwas zu essen gäbe und man den Abend in der neuen SFS Halle zum Networken nutzen könne.
Dominique Sohm, Redaktionsleiterin im Gespräch mit Martin Hirzel, Präsident des Verbandes für die Schweizerische Tech-Industrie Swissmem.
Dominique Sohm: Was ist das Erfolgskonzept für KMUs in der Region, damit sie überleben können?
Martin Hirzel: Es ist das duale Bildungssystem. Wir müssen innovativ sein, denn wir sind in der Ostschweiz teurer als im benachbarten Ausland. Daher können wir uns nur über Innovation und Technologie differenzieren. Wir müssen zudem offene Märkte haben, Freihandelsabkommen und bilaterale Verträge, weil 80% der Güter werden exportiert. Wir sind abhängig von globalen Märkten
Sie haben beim Antritt Ihres Amtes als Swissmen gesagt, dass Sie die Berufslehre stärken wollen. Sie haben ja selbst auch eine Berufslehre gemacht und sich dann weiterentwickelt. Wie sieht es schweizweit aus?
Man darf nicht vergessen, dass sich zwei Drittel der jungen Schweizer für eine Berufslehre entscheiden. Es ist nicht so, dass wir einen Maturitätsboom haben, aber mir fehlt eine Wertschätzung der Lehrberufe, die für die Wirtschaft sehr wichtig sind. Wenn die Lernenden danach noch eine Fachhochschule abschliessen, haben sie meist die besseren Einstiegslöhne und finden schneller einen Job als die klassischen Akademiker aus den Universitäten. Wir sind auf einem gutem Weg, Lehrstellen neu auszurichten. Bei den technisch, industriellen Lehrberufen sind wir derzeit an der grössten Reform der Geschichte. Es geht darum, die Lehren modularer zu machen. So soll es möglich sein, innerhalb eines technischen Berufes in den vier Lehrjahren leichter wechseln zu können. Wir möchten aber auch internationaler werden. Das heisst, bei Lehrstellen soll es auch die Möglichkeit für Auslandseinsätze geben. Und wir möchten vieles digitalisieren, sodass die Lehrlinge ihren Lehrberuf auch so lernen können, wie sie in der Freizeit mit der Digitalisierung umgehen. Flexibel und modern: Hier in der Schweiz redet der Chef mit dem Lehrling. So etwas gäb es in Deutschland nie.
Wie sieht es mit dem Fachkräftepersonal in der Ostschweiz aus?
Wir sind tatsächlich auf Personenfreizügigkeit und auf die Grenzgänger angewiesen. Die Schweiz hat leider ein Demografieproblem, es studieren viel zu viele Personen das Falsche und gehen dann in den Staatsdienst. Diese fehlen uns in der Industrie.
ds
Im 15. Jahrhundert von Fernhändlern als Gesellschaft zum Notenstein gegründet, ist die IHK heute das führende Wirtschaftsnetzwerk der Ostschweiz. Vergangenen Mittwoch wurde Geburtstag gefeiert.
Heerbrugg Mit 555 Jahren ist die IHK St.Gallen Appenzell die älteste Handelskammer der Schweiz und hat darum allen Grund zum Feiern. Über 600 geladene Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft sind gekommen, um sich über die neuesten Zahlen und Prognosen der Ostschweiz zu informieren. Wenn die IHK St.Gallen-Appenzell zur Generalversammlung lädt und dazu ein grosses Fest feiert, sind Struktur und Information Ehrensache.
Begeisterte Unternehmer aus dem Dreiländereck haben den Termin der Ostschweizer Wirtschaft zum Anlass genommen, zu networken. Die neue Produktionshalle der SFS Group Schweiz AG, bestuhlt von den Lehrlingen, war Treffpunkt der innovativen Rheintaler Unternehmen. Doch weil es in der Ostschweiz so schön ist und man hier auch gerne arbeitet, sind auch zahlreiche Interessierte aus anderen Kantonen angereist. Gleich zu Beginn hätte es Roland Ledergerber, der Präsident der IHK St.Gallen-Appenzell nicht besser auf den Punkt bringen können, als einleitend zu erinnern: «Die Geschichte der IHK St. Gallen-Appenzell gründet im Leinwandhandel. Bereits im 13. Jahrhundert handelten St. Galler Kaufleute mit Leinen, dem weissen Gold, bis nach Spanien und Portugal. Inzwischen kennt man uns auf der ganzen Welt».
Der Fokus der Veranstaltung solle jedoch in der Gegenwart sein und nicht in der Vergangenheit, denn man habe das Jubiläum unter das Motto «Raum für Wirken und Wandel » gestellt. Daher wurden die Stärken der Ostschweizer Industrie- und Handelsunternehmen sogleich in den Mittelpunkt gestellt. Als Bühnengäste konnten Christoph Mäder (Präsident economiesuisse), Martin Hirzel (Präsident Swissmem) und Urs Kaufmann (Vorstandsmitglied Schweizerischer Arbeitgeberverband) begrüsst werden. Ein starkes Trio mit regionalem Fokus, das sich einen Schlagabtausch an Komplimenten für die Ostschweiz lieferte. So betonte Urs Kaufmann gleich zu Beginn: «Die Stärken der Ostschweiz sind die Pendler, hier ist man bodenständig und lebt eine spezielle Kultur. Die Nähe zwischen Führungsspitze und Mitarbeiter ist hier einzigartig. Vielleicht ist das auch das Erfolgskonzept in dieser Region». Es sei die schöne Landschaft, welche die Menschen hier präge, betonte Christoph Mäder, anders könne man sich das nicht vorstellen. Zudem habe die Ostschweiz eine der besten Wirtschaftsuniversitäten Europa und diese trage zur grossen Qualität der Region bei. «Kein Tesla fährt ohne Schweizer Industrie», warf Martin Hirzel ein und betonte weiter: «Nicht die Politik hat uns aus der Corona Krise geholfen, sondern die Industrie. Denken Sie nur einmal an das ganze Abfüllen der Impfdosen, an die Lagerung, das Fertigen von Spritzen und Mundschutz. Das alles verdanken wir der Industrie, nicht der Politik». Ein grosser Applaus war schliesslich der Lohn für diese treffsichere Analyse.
Als grossartiger Markt wurde die EU bezeichnet, die dem rohstoffarmen Binnenland Schweiz entgegen kommt. Immerhin fliessen 64 Prozent aller Ostschweizer Industrieexporte nach Europa. Diese enge wirtschaftliche Verflechtung ist für die Ostschweiz ein riesengrosser Vorteil. Jetzt seien aber Lösungsansätze gefragt, um weiterhin gross im Markt mitmischen zu können, appellierte Roland Ledergerber, PräsidentIHKSt. Gallen-Appenzell,andie Politik. Der Bundesrat sei jetzt in der Pflicht, die Zeit dränge, er müsse liefern. Energie im Fokus Neben dem leidigen AHV Thema konnte die IHK Generalversammlung schliesslich das Topthema «Energie» anschneiden. Was bisher immer unbegrenzt zur Verfügung war, scheint langsam knapp zu werden. Egal, ob Elektrizität, Öl, Benzin oder Gas. Wer glaube, dass Putin im kommenden Winter genügend Gas liefere, wird sich wundern, hiess es ganz ohne Optimismus. Dennoch, die lückenlose Energieversorgung der Schweiz zu international marktfähigen Preisen muss weiterhin sichergestellt werden. Autark könne man nicht sein, man brauche dazu die EU. Daran hat Christoph Mäder ungeschont erinnert. Zwar setzen zahlreiche Unternehmen, wie Gastgeber SFS Group Schweiz AG auf Solarpanele auf allen Betriebsdächern, doch das würde nicht reichen. «Das erste, was sie abschalten, sind die Industriebetriebe, dann die Kleinunternehmen und erst am Schluss Krankenhäuser und Haushalte», ist sich Urs Kaufmann sicher und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund.
Neben wirklich spannenden und innovativen Gesprächen auf und neben der Bühne konnte an dieser Generalversammlung zudem der Jahresbericht 2021 von den anwesenden Stimmberechtigten einstimmig beschlossen werden. Anschliessend wurden die Gäste zu einem «Super Apero Riche» geladen. «Super», schmunzelte Roland Ledergerber, dass es nun endlich etwas zu essen gäbe und man den Abend in der neuen SFS Halle zum Networken nutzen könne.
Dominique Sohm, Redaktionsleiterin im Gespräch mit Martin Hirzel, Präsident des Verbandes für die Schweizerische Tech-Industrie Swissmem.
Dominique Sohm: Was ist das Erfolgskonzept für KMUs in der Region, damit sie überleben können?
Martin Hirzel: Es ist das duale Bildungssystem. Wir müssen innovativ sein, denn wir sind in der Ostschweiz teurer als im benachbarten Ausland. Daher können wir uns nur über Innovation und Technologie differenzieren. Wir müssen zudem offene Märkte haben, Freihandelsabkommen und bilaterale Verträge, weil 80% der Güter werden exportiert. Wir sind abhängig von globalen Märkten
Sie haben beim Antritt Ihres Amtes als Swissmen gesagt, dass Sie die Berufslehre stärken wollen. Sie haben ja selbst auch eine Berufslehre gemacht und sich dann weiterentwickelt. Wie sieht es schweizweit aus?
Man darf nicht vergessen, dass sich zwei Drittel der jungen Schweizer für eine Berufslehre entscheiden. Es ist nicht so, dass wir einen Maturitätsboom haben, aber mir fehlt eine Wertschätzung der Lehrberufe, die für die Wirtschaft sehr wichtig sind. Wenn die Lernenden danach noch eine Fachhochschule abschliessen, haben sie meist die besseren Einstiegslöhne und finden schneller einen Job als die klassischen Akademiker aus den Universitäten. Wir sind auf einem gutem Weg, Lehrstellen neu auszurichten. Bei den technisch, industriellen Lehrberufen sind wir derzeit an der grössten Reform der Geschichte. Es geht darum, die Lehren modularer zu machen. So soll es möglich sein, innerhalb eines technischen Berufes in den vier Lehrjahren leichter wechseln zu können. Wir möchten aber auch internationaler werden. Das heisst, bei Lehrstellen soll es auch die Möglichkeit für Auslandseinsätze geben. Und wir möchten vieles digitalisieren, sodass die Lehrlinge ihren Lehrberuf auch so lernen können, wie sie in der Freizeit mit der Digitalisierung umgehen. Flexibel und modern: Hier in der Schweiz redet der Chef mit dem Lehrling. So etwas gäb es in Deutschland nie.
Wie sieht es mit dem Fachkräftepersonal in der Ostschweiz aus?
Wir sind tatsächlich auf Personenfreizügigkeit und auf die Grenzgänger angewiesen. Die Schweiz hat leider ein Demografieproblem, es studieren viel zu viele Personen das Falsche und gehen dann in den Staatsdienst. Diese fehlen uns in der Industrie.
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