Aurelia Keel und Claudia Peter
betreiben ab dem 26. November das Adventskafi "Stock".
Am Donnerstag, 18. Januar wurde die Baustelle des Werdenberger Binnenkanals mit Vertretern des Kantons, der Gemeinde und Projektbeteiligten besichtigt. Die Arbeiten am Abschnitt in Sevelen haben im Dezember 2023 begonnen, das Projekt läuft noch bis im Jahr 2027.
Sevelen Es ist laut der Bau- undUmweltdepartementsvorsteherin Susanne Hartmann das grösste Revitalisierungsprojekt eines Nicht-Kantonsgewässers im Kanton St. Gallen. In Sevelen wird derzeit ein neues Bett für den Werdenberger Binnenkanal gebaut. Dieses verläuft parallel entlang der Autobahn und soll dem Kanal mehr Platz bieten und naturnäher gestaltetwerden.
Der Abschnitt in Sevelen ist bereits der zweite, den das Werdenberger Binnenkanalunternehmen umsetzt. In den Jahren 2016 und 2017 wurde bereits der Abschnitt von der ARA Buchs bis zum Ochsensand renaturiert. Auch beim jetzigen Abschnitt handelt es sich um einen rund zwei Kilometer langen Teil. Der bisherige Binnenkanal, der sich eingebettet in eine Baumallee befindet, wird nach Osten verschoben und parallel zur Autobahn geführt. «Der alte, trapezförmige Kanal, der in den Jahren zwischen 1882 bis 1885 erbaut wurde, ist zwischenzeitlich in die Jahre gekommen», erklärt Eduard Neuhaus, Präsident der WBK-Kommission und ergänzt: «Deshalb findet auch in diesem Teil eine Revitalisierung des Werdenberger Binnenkanals statt.» Die Arbeiten für das neue Bett des Kanals haben im Dezember 2023 begonnen und sind im Jahr 2027 komplett abgeschlossen: «Im Projekt selbst ist eine Nachbetreuung noch mit inbegriffen. In den drei folgenden Jahren werden beispielsweise Neophyten bekämpft, der Boden kontrolliert oder die Pflanzen aufgepäppelt», erläutert Projektleiter Dominik Wäger. Die Umleitung des Wassers vom alten in das neue Bett findet bereits Anfang Juni statt.
Nicht nur die St. Galler Regierungsrätin Susanne Hartmann ist bei der Baustellenbegehung am Donnerstag vor Ort. Es bildete sich eine Gruppe von etwa 40 Personen, unter anderem sind Vertreter des Kantons, der Gemeinde und verschiedenen Projektbeteiligten mit dabei. Eduard Neuhaus, Gemeindepräsident der Gemeinde Sevelen und Präsident der WBK-Kommission spricht bei seiner Rede auf das Wort des Jahres 2004 an: «Mehr Dreck». Denn auf der Baustelle in Sevelen häuft sich der Dreck, der aus dem neuen Bett des Binnenkanals entnommen und anschliessend dazu verwendet wird, den alten Binnenkanal zuzuschütten. Bei diesem Prozess werden rund 96'000 Kubikmeter Material ausgehoben. «Der Kanal soll mit diesem Projekt nicht nur saniert, sondern auch aufgewertet werden. Dabei soll ein Naherholungsgebiet für die Natur, Tiere und auch uns Menschen entstehen», betont der Präsident der WBK-Kommission.
Bei der Umsetzung des zweiten Abschnittes sei laut Projektleiter Dominik Wäger aber einiges aufwendiger gewesen: «Im Gegensatz zum ersten Abschnitt in Buchs haben sich zwischenzeitlich die rechtlichen Rahmenbedingungen verändert. Zudem wurden die Gewässerschutzzonen angepasst. Der Bauablauf wurde komplexer, da in diesem Abschnitt wenig, bis gar keine Zwischenlagerflächen vorhanden sind. Bei diesem Abschnitt wurden auch ein Mitwirkungsverfahren und Wirkungsanalysen gemacht, die viel Zeit in Anspruch genommen haben.»
Die Kosten von rund 6,2 Millionen Franken für das Projekt im zweiten Abschnitt wird durch den Bund, Kanton und Gemeinde aber auch durch den Fonds des EWZ finanziert. «Wir hatten grosses Interesse daran, etwas zu realisieren, das nicht in Konkurrenz steht und das Natur und Mensch etwas Gutes tut», betont Anja-Maria Sonntag, Vertreterin des EWZ. «Bei Hochwasser-projekten ist der Nutzen klar ersichtlich und diese finden auch bald Zustimmung. Für die reine Revitalisierung eines Gewässers braucht es dabei mehr Überzeugungskraft und Widerstände müssen entkräftet werden», erklärt Regierungsrätin Susanne Hartmann.
Dass aber bei diesem Projekt alles so gut geklappt habe, sei dem unermüdlichen Einsatz des Projektleiters, Dominik Wäger, den Grundstückeigentümern Andreas Giger und der Ortsgemeinde und auch verschiedenen Gemeinde- und Kantonsmitarbeitern zu verdanken. Sie alle haben dazu beigetragen, dass das Revitalisierungsprojekt des Binnenkanals aus kantonaler Sicht als sehr gutes Beispiel vorangeht.
Die Umleitung des Wassers vom alten in den neuen Abschnitt soll Anfangs Juni erfolgen. Danach wird der Bevölkerung ein Naherholungsgebiet geboten, das zudem einen direkten Zugang zur Raststätte bietet.
Weiter Informationen zum Projekt unter: www.werdenberger-binnenkanal.ch
Von Manuela Müller
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