Paul Ackermann
aus der Au bietet auf «Rent a Rentner» sein Fachwissen an
Der Konsum von Handy-Pornografie kann nicht gesund sein für die kindliche Seele. Konsequentes Reagieren ist sicher sinnvoll.
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Lieber Doktor Eros
Ich bin empört und nerve mich total! In der Schulklasse meines Sohnes kursieren offensichtlich Pornovideos, welche von Handy zu Handy geschickt werden. Eine Lehrerin hat das gemerkt und der Schulleitung gemeldet. Natürlich gab das eine enorme Aufregung und die Schulleiterin hat jetzt «ein riesiges Büro aufgemacht» deswegen und sogar den Schulpräsidenten informiert und bei der Polizei Anzeige erstattet. Das ist doch mit Kanonen auf Spatzen geschossen. In welcher Zeit leben diese sogenannten Pädagogen denn? Haben die auch schon mal etwas vom Internet gehört oder verbringen sie die ganze Zeit im Schulzimmer? Die würden besser ihre Arbeit machen und nicht aus zweifelhaften Gründen Kinder kriminalisieren.
Suzanna
Liebe Suzanna
Dein durchaus löblicher Mutterinstinkt trübt dir den Blick auf die Realität. Dein Geschimpfe über verklemmte Lehrpersonen bringt nichts. Im Gegenteil, Hut ab vor guten Lehrkräften, die sich auch unangenehmen Situationen stellen. Dein 11-jähriger Sohn und seine Gschpänli konsumieren Pornografie. Das mag zwar zeitgemäss sein, ist aber sicher nicht gesund für die kindliche Seele. Rechtlich gesehen ist das Weiterleiten von solch einschlägigen Videos Verbreitung von Pornografie. Eine Anzeige führt dazu, dass Jugendpolizisten in die Klasse gehen und mit den beteiligten Kindern reden, sie aufklären und über im Internet lauernde Gefahren informieren.
Die Mutterliebe trübt den Blick.
Je nach dem wird es auch zu einer Weiterleitung an die Jugendanwaltschaft kommen. Und als Strafe wird dein Söhnchen am freien Nachmittag mal dem Hauswart beim Putzen helfen müssen. Und du verwendest deine Energie wohl besser darauf, mit deinem Sohn liebevollen Klartext zu reden.
Dein Doktor Eros
Sex-Probleme? doktoreros@swissregiomedia.ch oder an: Doktor Eros, Postfach 30, 9501 Wil
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